Mit den Barcamps hat sich in den letzten Jahren eine komplett neue Form von Veranstaltungen und Meetings entwickelt. Die sonst so streng organisierten und im Ablauf fest definierten Zusammenkünfte kluger Köpfe einer Branche werden mit dem eher chaotischen Konzept aufgemischt. Das hat natürlich auch mit der Veränderung in den Branchen zu tun, für die ein solches Barcamp interessant ist. Offene Diskussion, Workshops und Schulungen sind ein komplett neuer Ansatz in der Welt der Start-Ups und der dynamischen Medien. Es sind vor allem die sozialen Medien, die in dieser neuen Form der Meetings eine entscheidende Rolle spielen können.
Was genau sind eigentlich Barcamps?
Statt auf einen festen Plan zu setzen, bei dem sich die Teilnehmer einer Konferenz schon vorher überlegen müssen, zu welchen Zeiten sie zu welchen Themen in welchem Raum sein müssen, setzt das Barcamp in der Regel auf den offenen Diskurs. Die Teilnehmer und jene, die für Vorträge oder Projekte zuständig sind, werben in einem offenen Plenum für ihre Ideen und suchen sich ihre Arbeitsgruppen und Zuhörer selbst zusammen. Das Konzept basiert auf der Idee von Open-Space: Weder räumlich noch inhaltlich sind die verschiedenen Diskussionen bereits festgelegt. Es gibt zwar einen groben Rahmen, der durch die Überschrift der Veranstaltung bestimmt wird, ansonsten sind die Teilnehmer aber vollkommen frei darin, sich für bestimmte Abläufe zu entscheiden. Vor allem die Moderatoren spielen dabei eine entscheidende Rolle, weil sie es sind, die die unterschiedlichen Themen etablieren oder versuchen neue Teilnehmer für ihre Projekte zu gewinnen.
Das Ziel ist es, dass bei einer solchen Konferenz Ideen ausgetauscht werden, Projekte entstehen oder Ansätze gestaltet werden, die auch nach dem Ende des Events weiterhin verfolgt werden können. Für die Dauer der Veranstaltung ist es möglich die Gruppen zu wechseln oder unterschiedliche Einflüsse wahrzunehmen. Auf den abschließenden Veranstaltungen und Präsentationen auf dem Event, werden die gemeinsamen geschaffenen Ergebnisse der interessierten Allgemeinheit gezeigt.
Warum werden die Barcamps immer beliebter?
Die Ansätze dieser Camps kommen, wie sollte es anders sein, aus dem kalifornischen Palo Alto. Es waren vor allem die modernen Firmen aus dem Bereich der sozialen Medien, die für ein Umdenken der klassischen Events und Diskussionen gesorgt haben. Der Gedanke war, dass die Teilnehmer direkter an der Gestaltung der Inhalte partizipieren sollten. Zum einen haben sie auf diese Weise einen noch besseren Eindruck von dem geschaffenen Content und zum anderen gibt es die Sicherheit, das wirklich drängende Themen besprochen werden können. Vor allem die Offenheit für die Teilnehmer ist ein Vorteil: Kreativität entsteht in den unterschiedlichen Gruppen und es ist jederzeit möglich, sich einem anderen Thema zu widmen. Interaktion ist ein entscheidender Vorteil und das Networking wird ganz natürlich ein weiterer Teil einer solchen Veranstaltung.
Die Rolle von Social-Media bei einer solchen Veranstaltung
Natürlich ist die Kommunikation ein entscheidender Vorteil – sowohl für den Erfolg als auch für den Ablauf eines solchen Camps. Da es sich meist um Nutzer handelt, die ohnehin sehr stark mit der Technik rund um die sozialen Medien verbunden sind, entsteht neben der physischen Anwesenheit nicht selten ein weiterer Kanal für die direkte Kommunikation. Die sozialen Medien haben bei den Camps immer eine Rolle gespielt, da es einfach möglich ist, die unterschiedlichen Gruppen auf verschiedene Kanäle in den sozialen Netzwerken zu verteilen. Entscheidend ist aber auch, dass die Besucher, die sich derzeit bei einem bestimmten Thema aufhalten, mit nur wenigen Klicks sehen können, wie die anderen Gruppen vorankommen. Ein Beispiel dafür, wie Social Media bei den Camps eingesetzt wird und eingesetzt werden kann:
- Twitter: Durch Hashtags ist es möglich, ein einziges Camp in verschiedenste Gruppen einzuteilen. Die verschiedenen Kanäle erlauben es, gleichzeitig einen allgemeinen Überblick zu behalten aber auch tiefer in die Materie einzutauchen.
- Facebook: Facebook ist nicht nur für das spätere Networking interessant, sondern erlaubt natürlich auch die Unterteilung in die verschiedensten Gruppen. Besonders dann, wenn ein Projekt auf einem solchen Camp später noch verfolgt werden soll, bieten sich die Gruppen für den Einsatz an.
- Networking: Ein entscheidender Punkt im Open-Space ist es, dass man noch einfacher mit verantwortlichen Personen in Kontakt kommt. Das Networking wird also ebenfalls durch Social Media unterstützt.
Ohne einen vernünftigen Einsatz der Werkzeuge, Medien und Kanäle aus dem Bereich Social Media könnte ein solches Camp also gar nicht den Erfolg haben, wie es der Fall ist. Wichtig ist, dass sowohl die Veranstalter als auch die Teilnehmer dafür die richtige Infrastruktur nutzen.
Die wichtigsten Grundlagen für den erfolgreichen Einsatz von Social-Media
Es gibt natürlich ganz unterschiedliche Ansätze, auf welche Weise Social-Media erfolgreich eingesetzt werden kann. Die Hashtags erlauben es zum Beispiel, dass man mit Social-Walls arbeitet, die zu den unterschiedlichen Hashtags berichten. Eine Lobby, in der die unterschiedlichen Gruppen auf verschiedenen Bildschirmen verfolgt werden können, sind nur ein gutes Beispiel für den physischen Einsatz der sozialen Medien bei einem solchen Camp. Natürlich sollte zu diesem Zweck eine grundlegende Infrastruktur vorhanden sein: Es geht nicht nur um die Bildschirme, sondern auch um ausreichend Bandbreite, um so viele aktive Nutzer ohne weitere Probleme versorgen zu können.
Auch die Veranstalter sind gefragt. Zwar kann die Struktur bei einem solchen Camp durchaus als chaotisch gesehen werden, das bedeutet aber nicht, dass es keine Organisation braucht. Die richtige Moderation ist entscheidend für die Besucher und hilft dabei, dass sich die Gruppen organisieren können. Eine führende Rolle der Veranstalter in den sozialen Medien ist also ein weiterer Grundsatz.
Wer auf diese Mittel setzt und sich dem Konzept des Open-Space bei einem Camp fügt, wird mit diesen neuen Formen der Veranstaltungen eine interessante Alternative zu den traditionellen Events haben.