Twitter bietet heute als Netzwerk für das Event-Marketing eine der wichtigsten Social-Media Plattformen. Obwohl das Netzwerk schon seit einigen Jahren nur sehr langsam wächst, besitzt es doch trotzdem eine sehr große Anzahl an Nutzern, Kennern, sogenannten „Influencern“ und gut informierten und ausgebildeten Fachleuten. Daher eignet sich diese Plattform perfekt für die Ausbreitung einer Marketing-Strategie.
Wie hat das Event-Marketing früher ohne Twitter ausgesehen?
Das Marketing vor ungefähr 5-10 Jahren hatte sich hauptsächlich auf die Verbreitung von Printmedien beschränkt. Dazu zählen in der Regel Plakat, Flyer und die Werbung in Zeitungen. Diese Art der Werbung ist nicht nur mit einem sehr großen Aufwand, sondern auch mit hohen Kosten verbunden. So mussten früher auffällige Werbesprüche her, die den Kunden anlocken, das Ganze unterstützt mit grellen und auffälligen Farben und Designs. Natürlich mussten diese Medien auch gedruckt und verteilt werden – ein weiterer Kostenpunkt, der in der Zeit von Twitter und Co komplett entfällt. Heute müssen keine Flyer oder Einladungen mehr per Post zugeschickt werden, die in den meisten Fällen sowieso im Papiermüll landen. Heute funktioniert das digital. Es flattert eine E-Mail mit einer elektronischen Einladung ein. Diese kann der Kunde sich direkt in sein Smartphone eintragen, damit er den Termin nicht verpasst. Die digitale Welt hat das Eventmanagement komplett neu gestaltet.
Ist die Werbung der „alten Art“ heute komplett sinnlos?
Nein, die altmodische Werbung ist heute genauso erfolgreich, wie auch früher. Was sich allerdings verändert hat, ist der Arbeitsaufwand. Laut Umfragen sind Anzeigen in Zeitungen oder Flyer immer noch genauso anlockend und wirkungsvoll wie ein Tweet auf Twitter. Allerdings ist der Zeitaufwand für einen guten Tweet minimal, für das Erstellen einer ansprechenden Werbung oder eines ansprechenden Flyers benötigt man oft mehrere Tage. Ebenso sind die Kosten für Werbeanzeigen heute stark gestiegen. Twitter ist im Vergleich dazu kostenfrei. Der Benutzer muss für seinen Account in der Regel nicht bezahlen, auch das Tweeten kostet natürlich nichts. In diesem Sinne schafft Twitter eine komplett neue Dimension im Event-Marketing: mit einem viel geringeren Arbeitsaufwand erreichen Veranstalter ihre Besucher mit derselben Erfolgsquote.
Die Twitter-Strategie
Mit der richtigen Strategie kann Twitter ein unglaublich starkes Instrument werden. Allerdings muss der Veranstalter bzw. das Unternehmen seine Ziele klar festlegen. Zu den klassischen Zielen von Twitter gehören in der Regel die Pressearbeit, Kundenfindung bzw, Kundenbindung, Markenstärkung und der Vertrieb. Es ist in der Regel nicht möglich, alle Punkte auf einmal umzusetzen. Für den Vertrieb sind Tweets wie „Für das Festival sind noch XXX Tickets verfügbar“. Damit schafft der Veranstalter zwar keinen anweisenden Aufruf zum Kauf der Tickets. Er informiert die Besucher höflich über die verbliebenen Karten, was im Normalfall zu erhöhten Verkaufszahlen folgt.
Im zweiten Schritt der Twitter-Strategie sollte sich überlegt werden, mit welchen Funktionen die Strategie umgesetzt werden soll. Dabei gibt es die folgenden Strategien:
- Pressearbeit: Journalisten auf Tweets aufmerksam machen, fast jeder Journalist ist auf Twitter angemeldet
- Kundenfindung: Wie auch bei Instagram oder Facebook lassen sich Follower durch die Benutzung von Hashtags (#-Symbol) finden. Jede Veranstaltung kann mit mehreren Hashtags getagt werden und ist damit von sehr vielen Nutzern erreichbar.
- Innovation: Tweets können auch im Livestream übertragen werden, um Interessenten live über eine den Ablauf einer Veranstaltung zu informieren.
- Vertriebsoptimierung: Informationen über noch verfügbare Tickets oder Änderungen bei Veranstaltungen erreichen Besucher am besten über Twitter.
Die Hashtags
Ein innovativer und individueller Hashtag ist das A und O für erfolgreiche Tweets. Unternehmen und Veranstalter sollten sich daher einen persönlichen Hashtag überlegen und diesen auch an prominenter Stelle in allen Tweets posten. Auch sollten Kooperationspartner mit einem passenden Hashtag erwähnt werden. Oft wird ein Hashtag schon von anderen Menschen verwendet, was jedoch nicht bedeutet, dass dieser nicht auch für die eigene Veranstaltung genutzt werden kann. Durch die dauerhafte Benutzung von Hashtags wird eine Marke bzw. Kampagne aufgebaut, da der Hashtag in allen Posts besonders farbig markiert ist. Dieser fällt immer auf den ersten Blick auf und lässt sich bei geeigneter Länge auch leicht merken.
Das Monitoring
Tweets dürfen nicht ihren eigenen Weg gehen, sie müssen ständig kontrolliert werden. Es kann durchaus passieren, dass ein bestimmter Tweet eine negative Wirkung hat und andere Nutzer negativ auf diesen reagieren. Daher muss eine Twitter-Kampagne dauerhaft verfolgt werden, um auf Misserfolge reagieren zu können. Die Plattform verfügt dazu sogar über eine eigene Analytic-App, die die Aufrufe und Follower der eigenen Kampagne anzeigt und dokumentiert. Ist zu erkennen, dass die gewünschte Strategie anhand der zur Verfügung gestellten Zahlen nicht erreicht wird, so ist ein Umdenken notwendig. Einen wesentlichen Bestandteil von Kampagnen auf Twitter stellen ebenso Twitter-Ads dar. Dabei handelt es sich um Werbung, die für den Nutzer personalisiert erscheint.
Welche Nachteile besitzt Twitter?
Natürlich ist nicht jeder Mensch auf Twitter angemeldet und verfolgt aktiv die Suche nach bestimmten Inhalten auf dieser Plattform. Somit sind vor allem ältere Menschen, die mit diesen Medien nicht vertraut sind, von Tweets komplett ausgeschlossen. Um diese Zielgruppe erreichen zu können, darf nicht auf die herkömmliche Art der Werbung verzichtet werden. Eine Tweet kann natürlich auch schief laufen. Manchmal erkennen Nutzer einen versteckten Sinn hinter einem Tweet und fassen diesen auf, wie er eigentlich nicht gedacht war. Auf solche Tweets folgen dann „Shitstorms“, in denen die Nutzer ein Unternehmen oder eine Veranstaltung komplett mit negativen Kommentaren zunichte machen. Obwohl die Wahrscheinlichkeit für solch einen Fehlschlag sehr gering ist, sollte jeder Tweet dennoch gut durchdacht sein. Außerdem kann sich auf Twitter jeder einen Account erstellen und Personen oder Veranstaltungen nachahmen. Daher muss bei jedem Tweet ein Hashtag als Erkennungssymbol folgen, um sich von Nachahmern zu unterscheiden.